Sonntag, 25. November 2007

Wildschwein, ein hochwertiges Nahrungsmittel!

Warum muss Schwarzwild eigentlich bejagd werden? Diese Frage hat sich gewiss schon so mancher nicht jagende Mitbürger gestellt. Denn er holt doch seinen Sonntags-Braten beim Super-Markt aus dem Tiefkühlregal. Schließlich gibt es doch Schlachthäuser, in denen die blutige Arbeit erledigt wird. Müssen da Wildschweine überhaupt noch totgeschossen werden? Warum reguliert die Natur nicht alles selbst?

Mit den nachfolgenden Erläuterungen möchte ich Ihnen einige Antworten geben. Und ich hoffe, dass Sie sich überzeugen lassen.

Sehr oft wird Schwarzwild als sogenanntes Schadwild bezeichnet, insbesondere da diese Wildart in der Landwirtschaft die häufigsten und flächendeckend größten Schäden anrichtet. Um diese gravierenden Wildschäden zu verhindern oder wenigstens diesen vorzubeugen, müssen eingreifende Reduktionsabschüsse beim Schwarzwild durchgeführt werden. Denn Schwarzwild hat eine überaus hohe Reproduktionsrate.

Die Rauschzeit (Fortpflanzungszeit) bei dieser Wildart fällt in die Monate Oktober bis Januar. Wobei Bachen aber auch zu jeder anderen Jahreszeit (dann zur sogenannten Unzeit) rauschen können. In der Regel frischen (setzen) sie ab Ende Februar bis etwa April ca. 6 - 8 Frischlinge. Die jährliche Zuwachsrate beträgt etwa 100 - 250 % des Gesamtfrühjahrsbestandes. Damit ist die Reproduktion sehr hoch.

Bei der Bejagung des Schwarzwildes geht es nicht um einen regellosen Abschuss, sondern vorrangig um den Wahlabschuss. Also jung vor alt, schwach vor stark. Bei einer zielgerichteten Wildbewirtschaftung wird vorrangig in die Frischlings- (1. Lebensjahr) und Überläuferklasse (2. Lebensjahr) eingegriffen, und weniger in die Altersklassen. Diese Form der Wildbewirtschaftung durch den Jäger entspricht auch den natürlichen Auslese-Regularien, wie sie durch Bär, Wölfen und Luchs erfolgen würden.

Nun würde niemand ernstlich auf die Idee kommen wollen, in den vom Menschen dichtbesiedelten Lebensraum Bären, Wölfe und Luchse auszusetzen, um die natürlichen Auslese-Regularien herbeizuführen und das Handeln des Jägers überflüssig zu machen. Zum einen würde es an hinreichenden Biotopen und Rückzugs-Gebieten für dieses Großraubwild fehlen, zum anderen wäre dann der Mensch in seinem Umfeld vehement gefährdet. Folglich muss der heutige Jäger die Aufgaben des Großraubwildes weitgehend übernehmen.

Ergänzend sei noch angeführt, dass der Jäger bei der Erbeutung allen Wildes ein hochwertiges Wildbret (Wildfleisch) an Jedermann oder den Handel abgeben kann. Es handelt sich dabei um ein äußerst fettarmes und schmackhaftes Fleisch, welches mit Sicherheit frei von jeglichen chemischen Verabreichungen ist. Damit ist es ein Bio-Nahrungsmittel von hohem Qualitätsstandard.

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