Samstag, 22. Dezember 2007

Neuartige Kastenfalle für bewohnte Gebäude

Bei der nachstehend abgebildeten Kastenfalle handelt es sich um eine Falle, die sich ausschließlich für den selektiven Lebendfang des Steinmarder und Iltis eignet.

Im Fallenboden befindet sich eine rechteckige Öffnung, die mit sogenanntem Kotgitter (wie es bei Hühner- und Fasanen-Volieren verwendet wird) rundherum versperrt ist. Das Kotgitter ist unterhalb des Kastenbodens fest angebracht. Die Öffnung im Kastenboden wird innen mit einer Fliese abgedeckt. Der gesamte Kastenboden wird nun mit trockenem Nadelstreu oder grobem Sägemehl in einer Stärke von ca. 5 - 6 cm ausgelegt. An ein Hühnerei (weiß und je kleiner, je besser) wird mit Heißkleber ein feiner Faden befestigt. Heißkleber ist geruchlos. Darauf kommt es an. Ein Klacks Honig oder Schokocreme auf dem Ei kann nicht schaden, denn der Steinmarder ist ein Leckermaul. Das Ei wird im Kasten nahe der Rückseite mittig platziert. Dort befindet sich ein Loch in der Kastenwand, durch welches der Faden hindurch geführt wird.




Außen an der Kastenrückseite ist eine aus Stahlblech bestehende Rattenfalle montiert, die als Auslösemechanismus verwendet wird. Die Rattenfalle sollte aus Stahlblech sein, da sich dieser Auslösemechanismus durch Feuchtigkeit nicht verziehen kann. Zur näheren Modifikation des Auslösemechanismus wird auf die folgende Abbildung hingewiesen.




In dem vom Steinmarder heimgesuchten Gebäude wird der Fangkasten mit der Rückseite (vertikal befindlicher Auslösegalgen mit Verriegelungsbrett) gegen die Raumwand gestellt. Der Kastendeckel ist hinreichend weit geöffnet, so dass der Steinmarder problemlos in das Kasteninnere einschlüpfen kann. Sobald sich der Steinmarder (gleiches gilt auch für den Iltis) im Kasten befindet, zieht er sofort seinen Schweif (Schwanz) nach und legt ihn seitlich an seinen Körper an. Es handelt sich hierbei um ein instinktives Verhalten der genannten Raubtierarten, so dass der zufallende Deckel nicht auf den Schweif fallen kann.

Sobald der Steinmarder das Ei in den Fang genommen hat und mit seiner Beute den Kasten verlassen will, zieht er an dem Faden und betätigt den Auslösemechanismus. Der Kastendeckel fällt zu und verriegelt mit dem am Auslösegalgen befestigten Verriegelungsbrett.

Ein verantwortungsbewußter Fangjäger kontrolliert die von ihm gestellten Fallen mehrmals täglich. Findet er den Fangkasten wie geschildert verschlossen, darf er mit Sicherheit davon ausgehen, dass er einen Steinmarder lebend gefangen hat.

Wegen des geringen Gewichts des Fangkastens ist dieser leicht zu handhaben. Der Fangjäger muss nun den Fangkasten in horizontaler Position zu seinem Auto tragen. Unter Mitnahme der Kurzwaffe für den Fangschuss braucht er in aller Regel nur wenige Straßen bzw. Wege ins Jagdrevier zu fahren. Wichtig ist dabei, dass der im Kastendeckel befindliche Fangschussdeckel geschlossen ist, damit es im Kasteninneren dunkel bleibt. Denn in der Dunkelheit bleibt der Steinmarder ruhig und stressfrei, weil er sich keiner Gefahr ausgesetzt fühlt.

An abgelegener Stelle, wo Unbeteiligte nicht gefährdet werden können, wird der Fangkasten am Erdboden bis zu einem Winkel von ca. 50 - 60 Grad angekippt (vgl. Foto unten). Die auf dem Fangkastenboden befindliche Fliese rutscht gegen die hintere bzw. untere Kastenwand und es fällt von unten Licht in den Fangkasten. Instinktiv springt der Steinmarder zu der vergitterten Öffnung. Der Fangjäger entfernt erst jetzt den im Kastendeckel befindlichen Fangschussdeckel. Durch die freie Sicht auf den Steinmarder kann nun ein sicherer Fangschuss problemlos angetragen werden. Der Fangkasten wird dabei nicht beschädigt, da sich die vergitterte Fangschussöffnung im Kastendeckel und die vergitterte Öffnung im Kastenboden direkt gegenüber befinden.




Auf den beiden nachstehenden Fotos ist der Konstruktions- und Materialplan der beschriebenen, selektiv fangenden Kastenfalle abgebildet. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann jeder interessierte Fangjäger diese Kastenfalle nachbauen.


Bauanleitungsteil A



Bauanleitungsteil B

Keine Kommentare: