Samstag, 22. Dezember 2007

Der Steinmarder im dichtbesiedelten Lebensbereich des Menschen

Steinmarder -auch Hausmarder genannt- gehören zu den einheimischen Marderartigen. Sie sind sogenannte Kulturfolger. Als bevorzugten Lebensraum fühlen sie sich von Natur aus zu menschlichen Behausungen und Gebäuden aller Art hingezogen, obgleich sie auch bei geringerem Vorkommen in einer abwechslungsreichen Feldlandschaft sowie kleineren Waldflächen anzutreffen sind. Aufgrund der bevorzugten und unmittelbaren Nachbarschaft zum Menschen kommt es daher immer wieder zu Konflikten zwischen dem Steinmarder und dem Menschen. Nämlich immer dann, wenn der Steinmarder die direkte Heimstätte des Menschen aufsucht und Schäden verschiedenster Art verursacht.

Ein Steinmarder, der sich auf einem Dachboden oder in der Wärmedämmung eines Dachstuhls einquartiert, Nacht für Nacht Lärmorgien vollführt, erbeutete Tauben und andere Beutetiere als Nahrungsreserven einschleppt -die unter dem Dach verwesen, so dass Fleischmaden von der Zimmerdecke in die Wohnräume fallen- , und sich eine sogenannte Mardertoilette anlegt, die bei Wärme im Sommer oder während der Heizperiode im Winter durch die Zimmerdecke tropft versehen mit dem Marder-Kloakenparfüm, wird verständlicher Weise als Untermieter nicht willkommen sein.

Auch verhängnisvolle Einbrüche in Geflügelställe mit gemeuchelten Hühnern, Enten oder Gänsen wird zwangsläufig zu Interessenkonflikten führen. So mancher Taubenzüchter kann seine Klagelieder singen, wenn der Steinmarder im Blutrausch ihm die prämierten Zuchttauben im Stückwert von ca. 3.000,-- € einer nach der anderen die Kehle durchbeißt, so dass sich am nächsten Morgen der Gesamtschaden auf ca. 30.000,-- € beläuft.

Das gleiche gilt für den im Motorraum des Autos Kabel und Schläuche zerbeißenden Steinmarder, daher auch Automarder genannt.




Schadenereignisse dieser Art führen zwangsläufig dazu, dass das ansonsten possierlich aussehende Raubtier weitaus überwiegend alles andere als Willkommen angesehen wird. Im ersten Moment des unbefangenen Sichtkontaktes wird sicherlich so manches Familienmitglied voller Verzückung ausrufen, "Oh, wie niedlich"! Aber wenn erst die Schadenereignisse da sind und sich vor allem wiederholen, wird aus dem Raubtier namens "Oh, wie niedlich" ein gefürchteter Kontrahent, der beim Inerscheinungtreten vehement zum Teufel gewünscht wird. Denn mit der Erscheinung dieses kleinen Teufels folgt in aller Regel ein Ärgernis auf das andere.

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