Samstag, 22. Dezember 2007

Die Steinmarderjagd am Marderschlafkasten und am Schlafhorst

Obgleich nur rein äußerlich wie ein Nistkasten aussehend, handelt es sich doch um einen Marderschlafkasten, der an einem regelmäßig vom Steinmarder aufgesuchten Baumstamm angebracht wurde, der augenscheinlich als wiederholte Kletterhilfe in den Wipfelbereich dient.
Um dem Steinmarder den Aufstieg zu seinem Schlafkasten zu erleichtern, wurde bis vor das Einstiegsloch ein schräger Stamm als vereinfachte Zugangshilfe angebracht. In dem Schlafkasten befinden sich drei treppenartig versetzte Brettchen, die dem Marder den Abstieg in die untere Ebene ermöglichen, auf dem sich wärmendes Stroh befindet. Aufgrund der versetzten Brettchen im Kasteninneren ist es darin auch nahezu zugfrei.

Während der allgemeinen Vegetations- und Fortpflanzungsperiode wird der Schlafkasten recht wenig vom Steinmarder frequentiert. Statt dessen nisten jedes Jahr die unterschiedlichsten Vogelarten in ihm, so dass sich in dem Kasten dem Steinmarder wohlbekannte Gerüche befinden. Aus diesem Grund nimmt der Marder den Schlafkasten auch sehr bald und regelmäßig ab Herbst des Jahres an, teils als Tagesschlafstelle und teils zum Aufwärmen während seiner Raubzüge. Überwiegend dient der Schlafkasten jedoch als Tagesschlafstelle.

Die seitliche Klappe dient zum Revidieren des Kastens, insbesondere um das Stroh im Jahr regelmäßig auszutauschen und den Kasten von innen zu reinigen.

Die Bejagung erfolgt durch Angehen des Schlafkasten von hinten und Anstellen auch von hinten, so dass der Steinmarder den Jäger aus dem Einschlupfloch nicht erspähen kann. Mit einem dicken Knüppel wird sodann fortlaufend gegen den Stamm und -soweit der Knüppel lang genug ist- gegen den in ca. 3 - 4 Meter hoch hängenden Kasten geschlagen. Wird gegen den Kasten geschlagen, springt der Steinmarder sofort und kann mit der Flinte erlegt werden.




Eine andere Jagdart ist es, den Steinmarder an seinen in den Baumwipfeln befindlichen Schlafhorsten aufzusuchen. Bereits während der allgemeinen Vegetations- und Fortpflanzungszeit werden Baumstämme auf sogenannte Nagelspuren des Steinmarders untersucht, in deren Wipfeln sich Horste verschiedener großer Vogelarten befinden. Der Steinmarder sucht diese Horste in den Brutperioden auf, um sich an den Eiern gütlich zu tun oder -soweit er kann- den nistenden Brutvogel zu erbeuten. Im weiteren Verlaufe seiner jährlichen Beutezüge sucht er diese Horste wiederholt auf, da sie ihm in Ermangelung weiteren Fraßes dann aber als sicherer Tagesschlafplatz dienen.
Diese Bäume mit einer Vielzahl von Nagelspuren muss sich der Jäger merken. Nach Aufgang der Jagdzeit auf den Steinmarder sind diese Bäume leise anzugehen. Durch Schlagen mit einem Knüppel gegen den Stamm wird der Marder geweckt und zum Verlassen des Horstes bewegt, so dass er mit der Flinte erlegt werden kann.


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